Blick auf die Skyline von Frankfurt.

Hessisches Ministerium der Finanzen

Perfektes Paar: Frankfurt und die AMLA

Die EU hat sich für Frankfurt als Standort ihrer neuen Behörde zur Bekämpfung der Geldwäsche und der Terrorismusfinanzierung (AMLA) entschieden. Anlässlich der dazu für heute geplanten Debatte im Hessischen Landtag äußert sich Hessens Finanzminister Professor Dr. R. Alexander Lorz.

Zitat Finanzminister Professor Dr. R. Alexander Lorz:

„Der bevorstehende Aufbau der AMLA mit Sitz am Finanzplatz Frankfurt ist ein Gewinn für alle Seiten: Durch die unmittelbare Nähe zur EZB werden beide Institutionen gestärkt. So kann der Kampf gegen Geldwäsche noch schlagkräftiger geführt werden und die Bankenaufsicht innerhalb der EU wird weiter verbessert. Davon profitieren letztlich alle Mitgliedstaaten. Zudem gewinnt der Finanzplatz Frankfurt durch die Ansiedelung der neuen EU-Behörde weiter an Attraktivität. Von der Ansiedlung kann das gesamte Finanzökosystem am Finanzplatz Frankfurt profitieren.“

„Die Standortentscheidung ist ein großer Erfolg für Frankfurt und Deutschland – sie ist durch und durch aber auch ein hessischer Erfolg: Deutschland war der einzige Mitgliedsstaat, der sich nicht mit seiner Hauptstadt um die AMLA bewarb. Sämtliche acht Mitbewerber – darunter Weltmetropolen wie Rom, Paris, und Madrid – konnten nicht nur ihr wirtschaftliches, sondern auch ihr politisches Gewicht in die Waagschale werfen. Trotz harter Konkurrenz haben die guten Standortbedingungen in Frankfurt die Entscheiderinnen und Entscheider im Europäischen Parlament und Rat überzeugt.“

„Hessen, Frankfurt und der Bund sind in der Bewerbung geschlossen und sich ergänzend aufgetreten. Im Team ist mehr zu erreichen, als als Einzelkämpfer. Was mich auch für die Zukunft optimistisch stimmt, ist, dass der Bund mittlerweile verstanden hat: Es gibt in Deutschland einen global relevanten Finanzplatz – und der heißt Frankfurt am Main. Diese Erkenntnis gab es in Berlin lange nicht.“

„Frankfurt liegt im Herzen Europas und ist verkehrstechnisch bestens angebunden, so dass die EU-Mitgliedstaaten und die Institutionen der Europäischen Union in Brüssel schnell und unkompliziert erreichbar sind – dies wird die Arbeitsprozesse der AMLA erheblich vereinfachen. Dadurch, dass bereits weitere europäische und internationale Institutionen wie die EZB und das ISSB vor Ort sind, können wir auf einen breiten Erfahrungsschatz zurückgreifen und somit von Tag 1 an zu einem zügigen und reibungslosen Aufbau der AMLA beitragen.“

Fragen und Antworten

Die AMLA ist ein Kernelement des Geldwäschepakets, das die EU-Kommission im Juli 2021 zur Stärkung der Bekämpfung von Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung vorgelegt hat. Der Kampf gegen Geldwäsche soll damit noch effizienter werden.

Die Behörde wird im Finanzsektor besonders risikoreiche grenzüberschreitend tätige Institute direkt beaufsichtigen und auch bei anderen Instituten und im Nicht-Finanzsektor ergänzende Aufsichtsbefugnisse erhalten. Zudem soll die Behörde mit ihren voraussichtlich 430 Beschäftigten die Zusammenarbeit zwischen den nationalen Stellen koordinieren und optimieren.

Der Aufbau der AMLA liegt federführend in der Hand der EU-Kommission. Sie hat in Vorbereitung des Aufbaus der AMLA bereits vor einiger Zeit eine Task-Force auf Fachebene gegründet. Die zuständige EU-Kommissarin Mairead McGuiness hat in der Pressekonferenz am Abend der Sitzentscheidung angekündigt, dass die AMLA, wenn auch nicht vollständig, aber zu einem signifikanten Teil im Jahr 2025 operativ im Einsatz sein soll. 

Entsprechende Ausschreibungen werden zu gegebener Zeit von den zuständigen Stellen im Amtsblatt der EU beziehungsweise auf den einschlägigen Webseiten der Behörden veröffentlicht werden, da die Besetzung von Stellen bei der neuen EU-Behörde für die Geldwäschebekämpfung AMLA Sache der Europäischen Union ist.